Auktion in Paris
Millionenerlös für die Büchersammlung eines Besessenen
Paris. Vom Abenteurer zum Avantgarde-Sammler, so könnte man das Leben des mit 91 Jahren 2017 verstorbenen Paul Destribats umreißen. „Seine Bibliothek war die kompletteste auf dem Gebiet der Literatur der Avantgarde und des Surrealismus“, erklärt Marcel Fleiss von der Galerie 1900-2000, der mit dem Sammler eng befreundet war. Nun versteigert Christie‘s Paris sukzessive rund 2000 Lose seiner Bibliothek mit den spektakulärsten Texten, Dokumenten und Manuskripten des Surrealismus. Illustriert wurden sie von den bedeutendsten Malern des 20. Jahrhunderts.
Destribats kaufte nur die erlesensten Exemplare im bestem Zustand, meist in so luxuriöse wie fantasievolle Einbände gebunden. Anfang der 1950er-Jahre begleitete der Abenteurer einen Diamantenhändler auf dessen Reisen quasi als Bodyguard; später führte er einen Bossa-Nova-Club in Rio de Janeiro, wurde schließlich in Paris Börsenhändler und allmählich ein bibliophiler Sammler ersten Ranges.
Für 1385 angebotene Lose konnte Christie‘s bis jetzt in drei Auktionsserien insgesamt 14 Millionen Euro einnehmen. Die dritte Serie vom Februar dieses Jahres spielte 3,7 Millionen Euro ein, in einer Marathonsitzung mit und ohne Publikum.