Halbjahresbilanz
Mehr als 20 Prozent Umsatzrückgang für Christie's
London. Mit einem Gesamtumsatz von 3,2 Milliarden Dollar hat Christie’s im ersten Halbjahr 23 Prozent weniger eingenommen als im Vorjahreszeitraum. Auf Saal- und Online-Auktionen entfielen 2,7 Milliarden Dollar, auf Privatverkäufe 484 Millionen Dollar.
Guillaume Cerutti, Christie’s CEO, erklärt den Rückgang mit den gewandelten makroökonomischen Umfeld: gestiegenen Zinsen, Inflation und abnehmender Liquidität. Cerutti stellt die „solide Performance im ersten Halbjahr 2023“ in den Kontext der letzten fünf Jahre, denn 2022 und 2021 seien Ausnahmejahre gewesen. So betrachtet, liegt das Ergebnis dann noch über dem Fünfjahresdurchschnitt.
Grund zum Optimismus sieht der Franzose in der Absatzrate, die quer durch alle Auktionsformate bei 87 Prozent liege. Neu ist, dass inzwischen 80 Prozent aller Gebote – selbst im Millionenbereich – online eingehen, vor der Pandemie waren es 45 Prozent.
Die Gerald Fineberg Collection wurde mit 210 Millionen Dollar Umsatz nicht nur die bestverkaufte Privatsammlung der Saison. Sie setzte auch Rekordpreise für nicht-weiße Künstlerinnen durch, die bei Barkley Hendricks über 6 Millionen Dollar liegen, bei Alma Thomas bei 3,9 Millionen Dollar.
Von Christie’s 50 Künstlerrekorden fällt inzwischen knapp die Hälfte an Frauen und farbige Künstler. Neukunden stoßen oft durch Online-Sales im Luxusbereich dazu. Handtaschen allein kamen auf 20 Millionen, Wein auf 30 Millionen Dollar Umsatz. 38 Prozent alle Neukunden sind Millenials oder jünger. Mitbewerber Sotheby’s verzichtet wie schon in 2022 darauf, seine Halbjahresbilanz zu publizieren.
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