Hermann Stenner Haus Bielefeld
Refugium für Expressionisten
Bielefeld.
Die Kunsthalle Bielefeld bildet mit ihrem Skulpturenpark und dem Museum Waldhof ein an sich schon attraktives Ensemble. Nun erhält sie substanzielle Verstärkung durch das noble „Hermann Stenner Haus Bielefeld. Galerie der Klassischen Moderne“ gegenüber. In das klassizistische Gebäude der Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe sollen ab Oktober die Werke des gleichnamigen westfälischen Expressionisten und seiner Malerfreunde einziehen.

Skizze zu einem Selbstbildnis, die Hermann Stenner 1912 auf grober Sackleinwand malte. Rückseitig zeigt das Bild eine Landschaft. Quelle: Sammlung Bunte, Bielefeld
Offen auch für den Blauen Reiter
Möglich machen es die in Bielefeld ansässige „Goldbeck-Stiftung“ und Hermann-Josef Bunte, Sammler, Anwalt und Rechtsgelehrter. Die Goldbeck Stiftung erwarb in letzter Minute die ehemalige sogenannte „Villa Weber“ und will nach Klärung letzter Details mit dem „Freundeskreis Stenner“ einen langfristigen, auf 15 Jahre angelegten Nutzungsvertrag schließen. Er soll nach aufsichtsrechtlicher Genehmigung auf die zu gründende „Stiftung Hermann Stenner Haus“ übertragen werden.
Bunte bringt als Dauerleihgabe seine umfangreiche Privatsammlung ein. Sie umfasst ca. 950 Arbeiten, schwerpunktmäßig von Stenner und dem Hölzel-Kreis. Das Stenner Haus will sich laut Bunte thematisch jedoch nicht auf die westfälischen Expressionisten eingrenzen, sondern auch die anderen Expressionisten einbeziehen, vor allem den „Hölzel-Expressionismus“ neben „Brücke“ und „Blauer Reiter“.