Kunstmesse
Die „Frieze“ schluckt die Konkurrenz

Die Kunstmesse „Frieze“ entledigt sich mit dem Kauf der „Armory Show“ und der „Expo Chicago“ der amerikanischen Konkurrenz.
Wiesbaden. Die Kunstmesse „Frieze“ greift nach den Sternen. Mit der „Armory Show“ in New York und der „Expo Chicago“ verleibt sich das Kunstmessen-Imperium des Unterhaltungs- und Eventkonzerns Endeavor laut einer Pressemitteilung zwei mittelgroße Wettbewerber in den USA ein.
Die traditionsreichen Messen haben für den US-Markt große Bedeutung. In New York stand die Frieze, die 2003 in London und hier 2012 erstmals stattfand, in direkter Konkurrenz zur 1994 gegründeten Armory Show. Sie gilt nach wie vor als Platzhirsch, steht jedoch seit Jahren durch ihren Eigentümer Merchandise Mart zum Verkauf.
Die Expo Chicago trat 2012 die Nachfolge der „Art Chicago“ an. Die Markennamen sollen erhalten bleiben, und die amtierenden Direktoren Nicole Berry (Armory) und Tony Karman jeweils ihre Messe weiterführen.
Im Gespräch mit dem Handelsblatt erklärt Frieze-CEO Simon Fox: „Frieze New York wird weiterhin im Shed im Mai stattfinden und die Armory Show im Javits Center im September. Beide Messen sind unterschiedliche Marken, haben ein unterschiedliches Publikum Kunden und ihre eigene Geschichte.“
Zudem sei die Armory mit ihren über 200 Ausstellern im Javits Center deutlich breiter aufgestellt als die rein zeitgenössische Frieze, die im „Shed“ lediglich Platz für rund 60 Galerien bietet, ergänzt Fox. „Beide New Yorker Messen können an ihren jeweiligen Standorten nicht größer werden; aber sie können sich entwickeln.“
Seit einem Terminwechsel während der Covid-Pandemie findet die Expo Chicago im April statt; das Datum soll beibehalten werden. Laut Simon Fox verfügt die Frieze über Expertise in den Bereichen Sponsoring, Medien und Digitales. Diese Ressourcen hätten die Londoner sowohl in New York, als auch in Chicago einbringen wollen, um die Messen „noch besser zu machen“.