Girokonto
So will die EU Bankenhaftung bei Kontobetrug verschärfen

Frankfurt. Die EU-Staaten haben sich darauf verständigt, dass Banken künftig bei bestimmten Formen von Kontobetrug stärker haften. So sollen die Geldhäuser unter Umständen die Schadensumme bei betrügerischen Überweisungen übernehmen. Das sieht die Position des EU-Rats vor, die am Mittwoch veröffentlicht wurde.
Hintergrund ist, dass Betrüger immer tückischere Angriffe auf Privatkunden starten. Bei sogenannten Phishing-Angriffen versuchen Betrüger, zunächst an Zugangsdaten für das Onlinebanking zu gelangen. Dann versuchen sie, Verbraucher dazu zu bewegen, Überweisungen mit einer Sicherheitsnummer (Tan) freizugeben – teils indem Betrüger sich als Mitarbeiter der Bank ausgeben, im Fachjargon Spoofing genannt.
Für solche Spoofing-Fälle sieht der Vorschlag des EU-Rats nun vor, dass Banken komplett haften, also ihre Kundinnen und Kunden entschädigen. Bei anderen Betrugsarten ist eine solche Bankenhaftung aber nicht vorgesehen.
Zudem sollen die Geldhäuser unter anderem verstärkt Betrug vorbeugen, indem sie untereinander Informationen mit Blick auf Betrugsfälle und Kontonummern austauschen. Auch beispielsweise Telekomanbieter will der EU-Rat mit in die Pflicht nehmen.
Ausgangspunkt für die Angriffe sind meist E-Mails oder SMS mit einem Link zu einer gefälschten Website, die der Homepage der Bank oder eines Onlineshops ähnlich sehen.