Morgan Stanley
„Ein starker deutscher Kapitalmarkt ist wichtiger denn je“

New York. Amerikas Aktienmärkte sind derzeit nicht wiederzuerkennen. Sie schwanken heftig, meist geht es abwärts, angetrieben von Zoll- und Rezessionssorgen. Dan Simkowitz lässt sich davon nicht aus der Ruhe bringen. „Ich bin noch sehr weit davon entfernt, in Panik zu verfallen“, sagt der Morgan-Stanley-Vorstand, der das Investmentbanking und das Handelsgeschäft der US-Großbank leitet.
Auf der anderen Seite des Atlantiks läuft es deutlich besser. Deutsche und europäische Aktien sind nach langer Flaute plötzlich die Börsenstars und ziehen internationale Investoren an. Dass sich Deutschland für die Lockerung der Schuldenbremse entschieden hat, sorgte für zusätzlichen Schwung an der Börse.
Simkowitz sieht sich bestätigt: „Wir haben schon lange an Deutschlands Comeback geglaubt“, sagt er im Gespräch mit dem Handelsblatt, auch wenn er geraume Zeit mit seiner Ansicht „ziemlich allein“ dastand.
„Wir waren uns sicher, dass die Regierung am Ende die Wirtschaft stärken wird und Wachstum wieder in den Vordergrund rückt“, sagt Simkowitz. Wachstum sei schließlich wichtig, auch um eine gute gesellschaftliche Struktur zu wahren. „Und die Geschichte hat gezeigt, dass die deutsche Politik sich den Herausforderungen stellt, wenn es hart auf hart kommt.“