Kommentar
Alix kauft Berylls – Drei Punkte versprechen einen erfolgreichen Deal


Sechs Monate sollen sie verhandelt haben. Der Berylls-Gründer Jan Burgard reiste dafür mehrmals von München nach New York und schaute sich mit der Beraterlegende Jay Alix tief in die Augen und die Bücher. Am Ende stand ein Geschäft, das die gesamte Beraterbranche bewegen dürfte. Die US-Gesellschaft Alix, die sich auf Restrukturierung konzentriert, kauft die auf die Automobilindustrie spezialisierte Beratung Berylls aus München.
Damit verbünden sich zwei in ihren Segmenten sehr gut positionierte Beratungshäuser, die zuletzt stark gewachsen sind. Alix bringt die gerade in der aktuellen Krise wieder sehr gefragte Sanierungsexpertise und ein internationales Standing ein, Berylls das Know-how und das Netzwerk in der europäischen Automobilindustrie, einem Berater-Hotspot.
Berylls bekommt mit Alix somit das internationale Netzwerk, das die Beratung für eine weitere weltweite Expansion braucht. Und Alix erhält mit Berylls einen direkten Zugang zur kapitalstarken und sich stark transformierenden Autoindustrie, die aufgrund der Wende zur E-Mobilität viel Beratungsbedarf hat.
Beraterbranche: Die Großen fressen die Kleinen
Dieser Deal hat nicht nur aufgrund zweier prominenter Namen seinen Charme. Er steht auch stellvertretend für einen Trend in der Beratungsbranche. Die Großen fressen die Kleinen. Das folgt einer gewissen Logik. Denn Größenvorteile sind entscheidender denn je im Beratungsgeschäft – durch Digitalisierung und Globalisierung.