Kommentar
Die Entkopplung von Vergütung und Performance ist gefährlich


Ola Källenius, Theodor Weimer und Belen Garijo sind die Glücklichen. Sie verdienten 2023 mehr als zehn Millionen Euro, Källenius sogar 12,7 Millionen Euro. Das zeigt eine Analyse des Handelsblatt Research Institute. Die Chefs von Mercedes, Deutscher Börse und Merck sind damit die Spitzenverdiener unter den Dax-40-CEOs.
Doch sind sie wirklich die Glücklichen? Schließlich könnte sich an ihren Spitzengehältern die Debatte entzünden, ob wir angesichts dieser zweistelligen Millionengehälter nicht auch bald amerikanische Verhältnisse haben.
Der Schwede Ola Källenius ist sich seiner (vielleicht zu) hohen Vergütung bewusst. Er verkündete prompt, dass er einen Teil seines Gehalts spenden will. Und auch ohne Källenius’ großzügige Geste sind wir weit – und zwar zig Millionen Euro – von amerikanischen Verhältnissen entfernt.
Die CEOs der 100 größten börsennotierten Konzerne in den USA verdienten 2023 rund 23,7 Millionen Euro. Topverdiener war dort der Chef des Chipherstellers Broadcom. Hock E. Tan erhielt knapp 162 Millionen Dollar.
Einen Vorwurf müssen sich einige der Dax-CEOs aber gefallen lassen. Ihre Vergütungen entkoppeln sich zunehmend von der wirtschaftlichen Lage und der strategischen Positionierung ihrer Konzerne. Und angesichts dessen sind einige CEO-Gehälter unangemessen (hoch). Drei Beispiele illustrieren das.