Elektronische Patientenakte
ePA startet in Testpraxen trotz massiver Sicherheitsbedenken

Berlin. Sie soll Krankenkassen, Versicherten, Ärzten und Apotheken das Leben leichter machen und die Digitalisierung im Gesundheitswesen vorantreiben. Doch zum Start der Testphase der elektronischen Patientenakte (ePA) in einigen deutschen Regionen an diesem Mittwoch herrscht weiter große Skepsis, was deren Funktionalität und vor allem den Schutz der sensiblen Patientendaten angeht.
In der ePA werden nach und nach medizinische Daten, Befunde und Untersuchungsergebnisse von Patienten gespeichert, sodass sie für Nutzer jederzeit einsehbar sind und auf Wunsch auch mit behandelnden Ärztinnen und Ärzten geteilt werden können.
Bedenken gegen die digitale Zusammenführung der Gesundheitsdaten von Millionen von Krankenversicherten kommen von verschiedenen Seiten. Ihre Organisation werde genau hinschauen, ob die elektronische Patientenakte reibungslos in den Praxen funktioniere, sagte Sibylle Steiner, Vorstandsmitglied der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV). „Das ist eine Voraussetzung, um einen bundesweiten Roll-out zu starten“, mahnt die oberste Vertreterin der Kassenärzte.
Zivilgesellschaftliche Organisationen warnten in einem offenen Brief an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) vor Problemen mit dem Datenschutz und einer verfrühten Einführung. „Alle berechtigten Bedenken müssen vor einem bundesweiten Start der ePA glaubhaft und nachprüfbar ausgeräumt werden“, heißt es in dem Brief, den unter anderen der Bundesverband der Verbraucherzentrale, der Chaos Computer Club (CCC) und die deutsche Aidshilfe unterzeichnet haben. Die Sicherheitslücken zu schließen, sei eine grundlegende Voraussetzung, aber allein nicht ausreichend.