Neuwahl: „Sanierungsfall“ Deutschland – Was eine Schocktherapie bewirken könnte

Berlin. Das Ambiente ist feierlich, die Gäste tragen Smokings und Abendkleider, Kerzen flackern auf festlich gedeckten Tischen. Und auch Christian Lindner ist fast nicht anzusehen, dass er womöglich die zwei schlimmsten Wochen seiner politischen Karriere hinter sich hat, als er am Dienstagabend beim Galadinner im Axel-Springer-Hochhaus die Eröffnungsrede für ausgezeichnete Jungunternehmen hält.

„Ich war auch einmal Gründer“, sagt der FDP-Chef. Er kenne die Probleme, die Anstrengungen, wenn man in Deutschland etwas Neues wagen wolle. Der Staat müsse deswegen die Hürden reduzieren für Unternehmer. Dazu sei mehr Mut erforderlich, er wolle den „Disruptionsgeist“ beschwören.

„Ich bin viel gescholten worden, weil ich mir erlaubt habe, zu sagen, eine Prise Milei und Musk würde unserem Land guttun“, sagt Lindner. Und wirkt so, als ob ihn das wirklich wundere. Als ob es erwähnenswert sei, dass der Bezug auf zwei der vielleicht schillerndsten, aber auch in jeder Hinsicht radikalsten Figuren des derzeitigen Weltgeschehens hier und da ein wenig Aufregung verursacht.