Ukraine-Krieg
Krim-Brücke wird nach Explosion zur Dauerbaustelle – Was das für Putin bedeutet

Die Arbeiten an der Brücke werden noch bis mindestens Juli 2023 andauern.
Wien. Das Trucker-Leben in Südrussland ist derzeit noch unangenehmer als in normalen Zeiten. Seit die Brücke auf die Krim beschädigt wurde, mutmaßlich durch einen ukrainischen Anschlag, stehen die Lastwagen in langen Kolonnen am Ufer des russischen Festlands und warten. Am Donnerstag geht noch weniger als sonst, da starker Wind die Handvoll Fähren behindert, die den Transport über die Meerenge von Kertsch nun größtenteils übernehmen.
Immerhin haben die Fahrerinnen und Fahrer, die sich über eine Telegram-Chat-Gruppe austauschen, ihren Sinn für Humor nicht verloren. „Ich verstehe nicht, weshalb sie Kraftstoff und Leute für Fähren einsetzen, wenn sie sowieso alle über die Brücke lassen“, ätzt Wowka. Er bezieht sich dabei auf die Propaganda der russischen Regierung, die alles unternimmt, um die Schäden kleinzureden.
Die Behauptung des stellvertretenden Ministerpräsidenten Marat Chusnullin vom Dienstag, 40-Tonner könnten ohne Wartezeit über die Krim-Brücke fahren, wurde zum Running Gag unter den Wartenden. „Bis zur Brücke kam diese Information aber nicht durch“, scherzt Nikolai. Der Nutzer anutkinboy hat bereits resigniert. „Wir müssen noch 100 Jahre warten. Dabei sagten sie, sie öffneten die Brücke in drei Tagen.“