Computerspiele
Digitalstandort Deutschland: Games-Förderung bis 2023 ausgeschöpft

Noch immer kommt ein Großteil der Games, die Deutsche spielen, aus dem Ausland. Der Förderstopp macht das nun nicht besser.
Düsseldorf. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) stoppt vorerst die Neuanträge für die Games-Förderung des Bundes. Das geht aus einem Branchenrundschreiben des BMWK hervor. „Die große Nachfrage hat dazu geführt, dass die verfügbaren Mittel für das laufende Jahr und aufgrund von Vorbindungen auch für das Jahr 2023 aktuell erschöpft sind“, heißt es dort. Damit können Projektanträge nach jetzigem Stand frühestens 2024 wieder bewilligt werden.
Dass der Bedarf die Fördermittel übersteigt, ist auch eine Erfolgsgeschichte. „Die Anzahl der Spiele-Unternehmen im Kernmarkt ist seit dem Jahr 2020 um 26 Prozent gestiegen“, sagte Felix Falk, Geschäftsführer des Branchenverbands Game, dem Handelsblatt. „Der Förderstopp ist jetzt aber eine Vollbremsung in der gerade so gut gestarteten Aufholjagd als Games-Standort.“
Gemessen am Umsatz von Computer- und Videospielen, ist Deutschland mit rund zehn Milliarden Euro der fünftgrößte Markt der Welt. Mehr als 90 Prozent der Spiele werden allerdings im Ausland produziert. Um den im internationalen Vergleich kleinen Game-Standort Deutschland zukunftsfähig zu machen, wurde 2019 ein Förderprogramm im Gesamtvolumen von 50 Millionen Euro jährlich aufgelegt. Erst im August hatte sich Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), in dessen Zuständigkeit die Branche aus dem Verkehrsministerium gewechselt ist, im Rahmen der Leitmesse Gamescom als „Game-Minister“ bezeichnet.