Gastronomie
Wie Tischreservierungen zur Belastung von Gastronomen werden

Düsseldorf. Sascha Stemberg pflegt etwas, das nur noch wenige Restaurantbetreiber in der Spitzengastronomie ausschließlich nutzen: das analoge, händische Reservierungsbuch. Das Haus Stemberg, etwas abseits gelegen in Velbert zwischen Essen und Wuppertal, ist ein Familienbetrieb. Vater und Sohn, bekannt durch Fernsehsendungen, legen Wert darauf, dass immer mindestens ein Familienmitglied anwesend ist, wenn die Gäste kommen. „Das macht unseren Betrieb auch aus“, sagt Stemberg.
Wer einen Tisch in dem Restaurant, das zwischen gehobener Landhausküche und Gourmetmenüs Gerichte anbietet, einen Tisch haben möchte, muss anrufen und ein persönliches Gespräch führen. Eine Reservierung per Mail oder per App ist nicht möglich. Stembergs notieren Namen und Rückrufnummer.
„Dennoch kommt es auch bei uns vor, dass Gäste ohne jeden Hinweis nicht erscheinen“, sagt Stemberg. Das Phänomen der Gäste, die reservieren, aber einfach nicht kommen, hat einen Namen: No-Show. Es beschäftigt die Branche seit Jahren.
Bereits im September 2019 veröffentlichte der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) ein Merkblatt zu No-Shows in der Gastronomie. Sechs Jahre später, so eine Sprecherin der Dehoga, sei das Problem kaum behoben, wenngleich keine aktuellen Zahlen vorlägen.