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Der fragwürdige Hype um die Mystery-Boxen
Madrid, Düsseldorf. Die Calle Fuencarral ist eine der meistbesuchten Shoppingmeilen in Madrid. Modelabel wie Zara, Levi’s und Birkenstock reihen sich neben Tapasbars und Coffeeshops, die glutenfreie Getränke anbieten. Seit einigen Wochen leuchtet dort auch ein Laden, der mehr einem Warenlager gleicht als einem Geschäft – die „Surprise Box“. Meist drängen sich darin zahlreiche Besucher.
Auf Tischen und in Wandregalen liegen in Plastik gehüllte Pakete jeder Größe, manche etwas ramponiert, mit geschwärzter Postadresse: Es sind Rücksendungen an die drei Onlineplattformen Amazon, Alibaba und Aliexpress. Bei „Surprise Box“ werden sie für 25 Euro pro Kilo verkauft – ohne dass der Kunde weiß, was drin ist.
Was verrückt klingt, ist europaweit ein boomendes Geschäft. Angefeuert von Influencern auf Instagram und Tiktok kaufen immer mehr Menschen Pakete, deren Inhalt sie nicht kennen. Meist werden diese sogenannten Mystery-Boxen online angeboten, aber es gibt sie auch in Geschäften wie Surprise Box oder in Deutschland sogar in Automaten.
Palette mit Überraschungspaketen für 499 Euro
Das Problem: Schon bisher verläuft der Verkauf in einer Grauzone, es sind viele Betrüger unterwegs. Seit Kurzem gibt es eine EU-Verordnung, die das Geschäft sogar illegal macht. Doch wer kontrolliert diese schillernde Branche?