Biotechnik
Deshalb gilt die Genschere als Chance, jedoch nicht ohne Risiken

Düsseldorf. Für die Eltern von KJ dürfte die Genschere ein Wunder sein. Bei ihrem Jungen wurde zwei Tage nach der Geburt eine seltene, genetisch bedingte Stoffwechselerkrankung festgestellt. Sie sorgt für einen krankhaft erhöhten Ammoniumgehalt im Blut. Die Hälfte der Betroffenen stirbt noch im Neugeborenenalter.
Dank der Therapie Crispr, auch Genschere genannt, geht es KJ wenige Monate nach der Geburt besser. Das zeigen Untersuchungsergebnisse, die beteiligte Mediziner und Wissenschaftler aus Philadelphia Mitte Mai in einem Fachjournal veröffentlicht haben.
Mit der Genschere lassen sich gezielt Teile der DNA ansteuern und schneiden. Experten und Wissenschaftler hoffen, dass durch Crispr Krankheiten heilbar werden, die bisher nicht oder kaum behandelt werden können.
Die Genschere gilt daher als eine der spannendsten Technologien in der Biologie überhaupt, ihr Potenzial ist riesig. Doch wie funktioniert die Genschere genau? Vor welchen Herausforderungen stehen Forschungsteams und Firmen? Und wie nah ist der Durchbruch für die breite medizinische Anwendung tatsächlich?