Chefkontrolleur
Multi-Aufsichtsrat Grube will nach Kritik kürzer treten

Düsseldorf. Die Kritik wird charmant, fast schon ehrfürchtig adressiert. „Darf ich Sie, lieber Herr Professor Grube, fragen, wie Sie es schaffen, allen Ihren Aufsichtsratsämtern nachzukommen?“
Es ist gegen 11 Uhr, als Sascha Borowski, Rechtsanwalt und Vertreter der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), an das Rednerpult tritt und spricht.
Der Schienentechnikkonzern Vossloh hat zur jährlichen Hauptversammlung nach Düsseldorf geladen. Der SDax-Konzern begrüßt seine Aktionäre an historischer Stätte: im denkmalgeschützten Ringlokschuppen der Classic Remise, einer Art Sammlungsstätte für Liebhaberwagen und Oldtimer.
Die Reden von Aufsichtsrats- und Vorstandschef waren bisher perfekt inszeniert. Auf den Tischen liegen grün lackierte Spannklemmen, anhand derer die Erfolgsgeschichte des Konzerns nacherzählt wird.
Die Atmosphäre am Mittwoch vergangener Woche ist entspannt und gediegen. Doch das ändert sich nun mit dem Mann, der den Nachnamen eines Tatort-Kommissars trägt. Es wird ein gutes Stück Deutscher Corporate Governance aufgeführt.