Diversität
Berater und Prüfer geraten in Stress mit Trump und Musk

Düsseldorf. Klammheimlich waren sie verschwunden. Auf der Internetseite der Prüfungsgesellschaft KPMG in den USA sind keine Berichte mehr über das interne Diversitätsprogramm zu finden. Seit 2020 waren dort stets zu Jahresbeginn die Fortschritte bei der Beschäftigung von mehr Frauen und Minderheiten nachzulesen.
Seit Februar 2025 sind sie es nicht mehr – kurz nach dem Amtsantritt des neuen US-Präsidenten Donald Trump. In der Branche wird der Schritt von KPMG als klare Reaktion auf Trump gewertet – manche sprechen von „Einknicken“. KPMG US wollte sich dazu nicht äußern.
Der neue Präsident gilt als erklärter Gegner sogenannter DEI-Initiativen, also Programmen zur Förderung von Diversity (Vielfalt), Equity (Gerechtigkeit) und Inclusion (Teilhabe). Damit sollen mehr Frauen und Minderheiten in verantwortliche Positionen gebracht werden.
Gerade die Beratungs- und Prüfungsunternehmen haben diese Initiativen seit Jahren lautstark propagiert. Nun geraten sie wegen Trumps Anti-Kurs ins Schlingern. Accenture und Deloitte rudern in den USA ebenfalls bei ihren Diversitätsprogrammen zurück.
Dahinter stecken auch knallharte geschäftliche Kalkulationen, wie Handelsblatt-Recherchen zeigen. Bis Freitag dieser Woche müssen viele Berater der US-Regierung detailliert darlegen, warum man sie noch weiter engagieren soll und was ihre Arbeit bringt.