Deutschland
Deshalb investieren Unternehmen deutlich weniger

Düsseldorf. Schuldenpaket, Migrationswende, Investitionsoffensive: Wenn Friedrich Merz (CDU) am Dienstag als zehnter Kanzler der Bundesrepublik vereidigt wird, hat er die wohl größten Vorhaben seiner Amtszeit schon vorgestellt. Viele Mittelständler warten allerdings noch ab, bevor sie wieder in Deutschland investieren. Zu diesem Ergebnis kommt der „Mittelstandsradar“ des Research der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW).
Schon jetzt befindet sich die Nettoinvestitionsquote mit 0,3 Prozent auf einem dramatisch niedrigen Niveau, so ein Ergebnis der Studie. Der Wert beschreibt, welcher Anteil des Bruttoinlandsprodukts einer Volkswirtschaft zur Erweiterung ihres Kapitalstocks eingesetzt wird. Kurz gesagt: Wie das produktive Potenzial einer Volkswirtschaft steigt.
2019 lag er noch bei drei Prozent. Arndt Kirchhoff, Chef des Unternehmerverbands in NRW und Aufsichtsratschef der gleichnamigen Firmengruppe, sieht Verbraucher und Unternehmer „im Streik“: Beide warteten ab und beschränkten sich bei Konsum und Investitionen nur auf das Notwendige.
Drei Viertel der Mittelständler würden gerne investieren
Am Montag unterzeichneten Union und SPD den neuen Koalitionsvertrag, der milliardenschwere Investitionen in Verteidigung und Infrastruktur enthält. Die bisherigen Ankündigungen haben dabei laut LBBW-Studie noch keine Aufbruchsstimmung entfacht. Das könnte sich mit anziehender Konjunktur aber ändern.