Insolvenzen
Unternehmen nutzen Pleitewelle für Übernahmen mit Rabatt

Düsseldorf. Dass Verbraucher gerade sparsam sind, macht auch Frank Hornung zu schaffen. Er ist Chef der Edelmann Group mit 3000 Mitarbeitern, die hochwertige Verpackungen etwa für Medikamente und Parfüms herstellt. Weil seine Abnehmer weniger nachfragen, sind seine Maschinen nicht immer ausgelastet. Für seine Branche fürchtet Hornung schlimmere Konsequenzen: „Weil keine Besserung in Sicht ist und die Kosten steigen, rechne ich damit, dass wir bald mehr Insolvenzen sehen werden.“
Hornung steht mit dieser Befürchtung nicht allein. Insolvenzverwalter Dirk Andres von der Kanzlei Andres Partner nimmt ebenfalls eine „Zunahme“ von Insolvenzen wahr, „auch in der Industrie“. Man höre von vielen Industriebetrieben, sagt er, dass sie „nicht unwesentliche Auftragsrückgänge verzeichnen“.
Eine Umfrage von FTI-Andersch zeigt nun: Zunehmend mehr Industriebetriebe stellen vermehrt Pleiten im Umfeld fest – über 40 Prozent berichten das. Die Beratung hat 200 Unternehmen, davon 150 aus der Industrie, befragt. Die Ergebnisse liegen dem Handelsblatt exklusiv vor. Darin zeigen die Daten, dass Unternehmen auf drei Arten auf Insolvenzen reagieren.