Versicherer
So erklärt Munich Re den Austritt aus vier Klimainitiativen

München, Frankfurt. Die Munich Re zieht sich aus mehreren globalen Klimabündnissen zurück – darunter die Investoreninitiative Net Zero Asset Owner Alliance (NZAOA). Als Grund nennt der weltgrößte Rückversicherer zunehmende Unklarheiten hinsichtlich gesetzlicher und regulatorischer Vorgaben in den verschiedenen Ländern und damit verbundene Rechtsunsicherheit.
Inwieweit die Entscheidung mit den politischen Entwicklungen in den USA zusammenhängt, will Munich Re auf Handelsblatt-Nachfrage nicht kommentieren. US-Präsident Donald Trump hat wiederholt Unternehmen, die Klimaschutzmaßnahmen ergreifen, kritisiert.
Die NZAOA ist ein Zusammenschluss von 86 institutionellen Anlegern, die ein Vermögen von 9,2 Billionen Dollar verwalten. Ziel der Initiative ist, die Finanzbranche gemeinsam in eine nachhaltige Zukunft zu führen und Investoren einen Weg zu zeigen, ihre Portfolioemissionen deutlich zu reduzieren.
Munich Re will sich nun darauf konzentrieren, unabhängig ihren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Der Konzern sei überzeugt davon, autonom die eigenen Klimaziele „fokussierter und zielgerichteter“ verfolgen zu können, heißt es in einer Mitteilung des Rückversicherers.
Munich Re verlässt Klimainitiativen – so reagieren andere Versicherer
Anders sehen es weitere deutsche Mitglieder der Klimaallianz. Die SV Sparkassenversicherung hat einem Unternehmenssprecher zufolge keinerlei Überlegungen, aus der NZAOA auszutreten. „Für uns ist das eine wichtige Initiative“, betonte er. Auch Barmenia-Gothaer, Huk-Coburg, R+V und VKB sehen aktuell keine Veranlassung, aus dem Klimabündnis auszutreten. Eine Sprecherin der LVM Versicherung sagte dem Handelsblatt, man plane nicht auszutreten, aber man beobachte die Entwicklungen rund um das Netzwerk nach dem Ausstieg der Munich Re.