Versicherung
Bafin findet mehrere Mängel in der Versicherungsberatung

Frankfurt. Keine Abfrage der Anlagewünsche und unübersichtliche Beratungsdokumente: Im Rahmen von Testkäufen hat die Finanzaufsicht Bafin verschiedene Mängel beim Vertrieb von Versicherungsanlageprodukten festgestellt. Das teilte die Behörde am Dienstag mit.
Die Testkäufe waren Teil einer länderübergreifenden Aktion in acht EU-Ländern, koordiniert von der europäischen Versicherungsaufsicht Eiopa. „Wir fanden zum Teil schwache Ergebnisse für die Verbraucher, die wir nun untersuchen müssen“, sagte Eiopa-Chefin Petra Hielkema.
Es müsse geprüft werden, ob die über die Jahre gestiegenen Anforderungen im Versicherungsvertrieb unbeabsichtigte negative Folgen für die Verbraucher hätten. Längere und detailliertere Beratungsgespräche führten nicht immer zu besseren Ergebnissen, was für eine Vereinfachung des Vertriebsprozesses spreche, betonte Hielkema.
Zwischen März und Juni 2024 ließen sich die von der Bafin in Deutschland beauftragten Testpersonen insgesamt 72-mal bei sechs Versicherungsunternehmen und deren Vertriebspartnern beraten. Sie testeten sowohl den Bankvertrieb als auch den angestellten Außendienst der Versicherer sowie sogenannte Ausschließlichkeitsvertreter, also Beraterinnen und Berater, die nur für einen Versicherer tätig sind.