Immobilien
Warum Investoren auf Sozialwohnungen setzen

Berlin. Lange haben Investoren Projekte dieser Art eher gemieden: In Mannheim entstehen nördlich der Innenstadt am Altrhein 60 Sozialwohnungen. Die Kaltmiete soll weniger als neun Euro pro Quadratmeter betragen und liegt damit deutlich unter der Miete, die für frei finanzierte Neubauwohnungen verlangt wird.
Dennoch werden die Wohnungen in Mannheim nicht von einem sozial orientierten kommunalen Wohnungsunternehmen gebaut, sondern von der Investmentfirma Kingstone Real Estate. Denn Investoren entdecken den geförderten Wohnungsbau zunehmend für sich.
Aktuell sei der geförderte Neubau „definitiv lukrativer“ als der frei finanzierte, sagte Simon Lieb, Geschäftsführer bei Kingstone Residential Investments in dieser Woche bei einer Diskussionsrunde zum geförderten Wohnen. Mit Investments in diese Objekte lässt sich dem Experten zufolge derzeit eine Ausschüttungsrendite von vier bis 4,5 Prozent erzielen. Im frei finanzierten Segment seien es nur 2,5 bis 3,5 Prozent. „Damit haben wir 100, im Worst Case sogar 200 Basispunkte Renditeunterschied“, so Lieb.
Bedarf für mehr als 200.000 neue Sozialwohnungen pro Jahr
Für die Investition in Sozialwohnungen spricht die hohe Nachfrage, die auch für ein geringes Leerstandrisiko sorgt. Deutschland verfügt über zu wenig sozialen Wohnraum, darüber sind sich Experten einig. Bereits die Ampelkoalition versuchte, mit umfangreichen Förderprogrammen gegenzusteuern.