BMW M5
„Morgens Rennstrecke, mittags Business-Lunch“

Köln. Heute normal, vor 40 Jahren noch exotische Brüller: Werksgetunte Businesslimousinen wie der BMW 5er (E28), die unter ihrem seriösen Flanellanzug das PS- und soundstarke Herzstück eines Racers verbergen.
Auf den flüchtigen Blick waren es nur ein wenig Spoilerwerk und dezente M-Embleme in der Doppelniere und auf dem Kofferraum, mit denen sich der M5 (E28) im Jahr 1985 von harmlosen Diesel- und Vierzylindertypen der 5er Reihe differenzierte.
Klar, Alpina, AMG, Hartge oder andere PS-Magier züchteten schon länger wilde viertürige Bestien, die einerseits für die Fahrt ins Büro taugten, andererseits auf Racetracks reüssierten. Aber eine Hochleistungslimousine mit dem Potential für Tempoweltrekorde aus der werksseitigen Motorsportschmiede eines Premiumherstellers, das war neu.
Die 1972 gegründete BMW Motorsport GmbH – seit 1993 firmiert das Münchner Leistungszentrum offiziell als M GmbH – sorgte zunächst mit Rennchampions wie dem BMW 3.0 CSL für Aufsehen, vor allem aber 1978 mit dem Supersportwagen BMW M1.
Dieses anfangs gemeinsam mit Lamborghini verfolgte Projekt verlangte sogar Enzo Ferrari Respekt ab: Galt der von einem Sechszylinder mit damals revolutionärer Vierventiltechnik befeuerte und im Motorsport 346 kW/470 PS freisetzende M1 doch als V12-Jäger.