Deutschland
Wie Jens Südekum zum Berater von Lars Klingbeil wurde

Berlin. Der Lars und der Jens, sie kennen sich, sie duzen sich, sie brauchen sich. Jetzt auch ganz offiziell. Vor einigen Wochen schickt SPD-Parteichef Lars Klingbeil dem Düsseldorfer Ökonomen Jens Südekum eine WhatsApp-Nachricht. Er würde sich später telefonisch melden. Spätestens da weiß Südekum, dass ihm eine neue Aufgabe bevorsteht. Klingbeil ist an jenem Tag als Bundesfinanzminister nominiert worden. Der Tag neigt sich schon dem Ende, als Klingbeil sich meldet.
„Erst hatten wir über einen echten Wechsel in das Bundesfinanzministerium gesprochen“, erinnert sich Südekum im Gespräch mit dem Handelsblatt. Doch das wollte der Wirtschaftsprofessor nicht: „Ich schätze die Unabhängigkeit.“
Und so schlug Südekum vor, ob er nicht der neue Lars Feld werden könne. Klingbeils Vorgänger Christian Lindner (FDP) hatte den Freiburger Ökonomen zu seinem persönlichen Beauftragten ernannt – mit direktem Draht zum Minister, aber eben ehrenamtlich und nicht direkt im Ministerium angestellt.
So ist es jetzt gekommen. Südekum, der bestens weiß, für seine Anliegen zu werben, ist Klingbeils neuer persönlicher Beauftragter „für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung“.