Energie
Bund lässt potenzielle Tennet-Investoren im Unklaren

Berlin. Die neue Bundesregierung hält sich beim Verkauf von Anteilen der Deutschlandtochter des Stromübertragungsnetzbetreibers Tennet vorerst zurück. Das niederländische Unternehmen betreibt ein umfangreiches Stromnetz in Deutschland.
In einer Antwort von Wirtschaftsstaatssekretär Frank Wetzel auf eine Frage des Grünen-Bundestagsabgeordneten Alaa Alhamwi heißt es, der Koalitionsvertrag sehe vor, strategische Beteiligungen im Energiesektor zu prüfen. Dieser Prüfprozess sei nicht abgeschlossen, ein konkretes Datum für den Abschluss des Prüfverfahrens gebe es nicht.
Alhamwi kritisiert, die Bundesregierung lasse Investoren damit im Ungewissen über ihre eigenen Pläne. „Potenzielle Investoren brauchen rasch Klarheit, darum ist das Zögern der Bundesregierung unverständlich“, sagte Alhamwi dem Handelsblatt.
In seiner Antwort auf Alhamwis Anfrage schreibt Staatssekretär Wetzel lediglich, das Verkaufsverfahren sei „der Bundesregierung bekannt“. Alhamwi sagt: „Nach unserer Überzeugung muss die Bundesregierung sich jetzt schnell dazu bekennen, einen nennenswerten Anteil an Tennet Deutschland zu erwerben. Wir halten einen Anteil von mindestens 25 Prozent für sinnvoll.“
Mit der Sache vertraute Personen sagten dem Handelsblatt, dass sich die Förderbank KfW vorerst zurückhalten und nicht von vornherein ein Bieterkonsortium mit einem Interessenten eingehen will. Denkbar sei aber, dass die KfW zu einem späteren Zeitpunkt mit einsteige, wenn ein Investor gefunden worden sei.