Klimaneutralität
Wirtschaft warnt vor Scheitern des Wasserstoffhochlaufs

Berlin. Unter welchen Bedingungen gilt auf Basis von Erdgas hergestellter Wasserstoff als klimafreundlich? Die EU-Kommission arbeitet derzeit an einer Definition des sogenannten blauen Wasserstoffs – und schreckt damit Industrie und Energiewirtschaft auf.
In einem gemeinsamen Schreiben an EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen warnen der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), es drohe „das Scheitern des Wasserstoffhochlaufs insgesamt“, wenn die Pläne der EU-Kommission Realität würden. Unterzeichner des Schreibens sind BDEW-Hauptgeschäftsführerin Kerstin Andreae und Holger Lösch, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des BDI.
Andreae und Lösch schreiben in ihrem Brief, der dem Handelsblatt vorliegt, nur mit praktikablen und investitionsfreundlichen Rahmenbedingungen könne der Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft in Deutschland und Europa erfolgreich gestaltet werden.
Wasserstoff spielt eine Schlüsselrolle für die Transformation zur Klimaneutralität. Er soll überall dort zum Einsatz kommen, wo der direkte Einsatz von Strom aus erneuerbaren Quellen nicht zum Ziel führt. Das ist in Teilen der Stahl- und Chemieindustrie sowie im Flug-, Schiffs- und Schwerlastverkehr der Fall.