Handelskonflikt
China verursacht Rohstoffkrise – Erste Firmen drosseln Produktion

Peking, Berlin, München, Frankfurt. Die chinesischen Exportkontrollen für seltene Erden stürzen die deutsche Wirtschaft in eine Rohstoffkrise. Wie das Handelsblatt aus Unternehmens- und Regierungskreisen erfuhr, müssen erste Firmen ihre Produktion herunterfahren, weil wichtige Komponenten fehlen. Andere stehen den Informationen zufolge kurz davor. Betroffen sind unterschiedlichste Branchen, darunter die Rüstungsindustrie, Medizintechnikhersteller, Elektronikkonzerne und Autobauer.
Als Reaktion auf die US-Zölle hatte Peking Anfang April Exportkontrollen für sieben wichtige Industriemetalle (sogenannte seltene Erden) sowie Seltenerd-Magnete eingeführt. Bei vielen dieser Rohstoffe hat China ein Quasimonopol. Die Materialien werden für verschiedenste Anwendungen benötigt, unter anderem für den Bau von Elektromotoren und Windkraftanlagen.
Zwar hatten die meisten Unternehmen Vorräte angelegt, um Lieferengpässe zu überbrücken. Diese sind inzwischen offenbar weitgehend aufgebraucht. Die Lage sei „sehr angespannt“, sagte Jens Eskelund, Präsident der europäischen Handelskammer in Peking dem Handelsblatt. Erste Unternehmen hätten bereits die Produktion gedrosselt, weitere würden in den nächsten Tagen folgen.