Großbritannien
Rechtspopulist Nigel Farage fordert Premier Keir Starmer heraus

London. In Großbritannien hat ein Oppositionswechsel stattgefunden – zumindest aus Sicht der regierenden Labour-Partei.
Jeden Mittwoch kommt es im britischen Parlament zu einem politischen Schlagabtausch: Die Vorsitzende der stärksten Oppositionspartei darf den Premierminister für ein paar Minuten ins Kreuzverhör nehmen.
Seit Kurzem betrachtet Regierungschef Keir Starmer jedoch die konservative Oppositionsführerin Kemi Badenoch nicht mehr als seine Herausforderin, sondern richtet seine Gegenangriffe auf den Rechtspopulisten Nigel Farage, obwohl dessen Partei Reform UK nur fünf Sitze im Unterhaus hat.
„Die Konservativen sind nicht mehr unser Hauptgegner“, stellte Starmer klar. „Reform UK ist jetzt unsere wichtigste Rivalin um die Macht.“ Seine Labour-Partei habe „die moralische Verantwortung“, dafür zu sorgen, dass Farage es niemals als Premierminister in 10 Downing Street schaffe.
Starmer stellt sich damit auf eine veränderte politische Landschaft ein, wie sie die Meinungsforscher zeichnen: Reform UK hat in den Umfragen nicht nur die konservativen Tories als stärkste Oppositionskraft abgelöst, sondern liegt jetzt landesweit auch rund sechs Prozentpunkte vor der regierenden Labour-Partei.