Putin auf Staatsbesuch
Warum die Mongolei den Haftbefehl gegen Putin ignoriert

Berlin. Als Russlands Präsident Wladimir Putin am Montagabend zu seinem zweitägigen Besuch im Nachbarland Mongolei eintraf, hatte man ihm am Flughafen bereits einen roten Teppich ausgerollt. Am Dienstagmorgen dann erwartete ihn vor dem Regierungspalast in der Hauptstadt Ulan Bator eine prunkvolle Zeremonie mit Soldaten, die in traditionellen Uniformen auf Pferden patrouillierten. Der mongolische Präsident Uchnaagiin Chürelsüch schüttelte Putin lächelnd die Hand. Ein kleines Mädchen übergab dem Kremlchef einen Blumenstrauß, er beugte sich herab und küsste das Kind auf die Wange.
Es ist nicht das erste Mal, dass Putin seit dem Beginn seines Angriffskriegs gegen die Ukraine ins Ausland reist. In den vergangenen zweieinhalb Jahren war der Kremlchef etwa wiederholt in China, im zentralasiatischen Kirgistan oder vor wenigen Wochen im autoritär geführten Aserbaidschan im Südkaukasus.
Offizieller Anlass für die aktuelle Reise nach Ulan Bator war der 85. Jahrestag einer Schlacht, in der mongolische und sowjetische Truppen 1939 die Japaner zurückschlugen. Aber der Besuch ist aus anderem Anlass besonders: Eigentlich hätte das ostasiatische Land Putin festnehmen müssen, als er das Staatsgebiet betrat.