Sonderweg gescheitert
Corona in Nordeuropa: Alle öffnen – nur die Schweden nicht

Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen liegt in Schweden bei 330.
Stockholm. Als Paradies ohne Lockdown galt Schweden während der ersten und zweiten Corona-Welle. Nun ist das Land das einzige in Nordeuropa, das kaum Lockerungen einführen konnte. In Dänemark sind die Sportstudios wieder offen, ebenso Restaurants, Kinos und Theater. Ein Corona-Pass, in dem die Impfungen, eine überstandene Corona-Infektion oder ein negativer Test bescheinigt wird, reicht, um wieder am öffentlichen Leben teilnehmen zu können.
Auch Norwegen und Finnland haben in den vergangenen Tagen deutliche Erleichterungen des Lockdowns angekündigt. In Schweden dagegen, das seit vergangenem Jahr mit seinem Sonderweg ohne größere Restriktionen international für zumeist negative Schlagzeilen gesorgt hat, gelten die bisherigen Beschränkungen weiter.
So dürfen sich privat immer noch nur acht Personen treffen, die Restaurants müssen um 20.30 Uhr schließen, Alkoholausschank ist ab 20 Uhr nicht mehr erlaubt. Geschäfte dürfen nur so viele Kunden hereinlassen, dass jeder mindestens zehn Quadratmeter Platz hat.
Diese und weitere Regeln gelten noch bis mindestens 17. Mai. Ein spezielles Pandemiegesetz, das der Regierung weitgehende Befugnisse zu umfassenden Schließungen einräumt, gilt sogar noch bis September.