Ukraine-Krieg
Europa übernimmt die Initiative im Ukraine-Krieg

Kiew. Die Europäer übernehmen die Initiative bei den Bemühungen um einen Waffenstillstand im Ukrainekrieg. Bundeskanzler Friedrich Merz, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, der britische Premierminister Keir Starmer und der polnische Regierungschef Donald Tusk schlugen bei einem Besuch in Kiew eine 30-tägige Waffenruhe vor. Zugleich drohten sie Russland mit schweren Konsequenzen, falls es nicht auf den Vorstoß eingehen sollte.
Der Reise in die Ukraine offenbarte eine neue diplomatische Dynamik und eine Verschiebung im transatlantischen Verhältnis. Die USA blieben im Hintergrund, stimmten sich aber mit den Europäern ab. Präsident Donald Trump ließ sich telefonisch zuschalten, als Merz, Macron, Starmer und Tusk mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zusammensaßen.
Die US-Regierung war zuvor trotz weitreichender Zugeständnisse damit gescheitert, den Kreml für einen Friedensplan zu gewinnen. Nun übernehmen die Europäer. Sie verfolgen zwar das gleiche Ziel – ein Ende der Gewalt –, aber einen anderen Ansatz. Statt Moskau schon vor möglichen Friedensverhandlungen entgegenzukommen und die Ukraine zum Verzicht auf die von Russland besetzten Gebiete zu drängen, wollen die europäischen Partner den Druck auf Moskau erhöhen.