Nexperia
Chipfertigung in Hamburg – „Unsere Werke sind voll ausgelastet“

Hamburg. Für 175 Millionen Euro modernisiert Nexperia derzeit seine Fabrik in Hamburg. Trotzdem kommt der Chiphersteller mit den Aufträgen kaum hinterher. „Bei einigen Produkten zeigt sich, dass wir noch mehr liefern könnten“, sagte der Chief Operating Officer Achim Kempe dem Handelsblatt.
Vergangenes Jahr hatte Nexperia noch mit Leerstand und einem fallenden Umsatz zu kämpfen. Doch das ist vorbei. Die europäischen Werke des Konzerns in Hamburg und Manchester sowie die Fabriken in Asien seien inzwischen voll ausgelastet, unterstrich Kempe. „Und bei unseren Auftragsfertigern sind wir an der Kapazitätsgrenze.“
Für die Kunden ist das eine gute und schlechte Nachricht zugleich. Gut, weil volle Auftragsbücher bei Nexperia auf eine wirtschaftliche Erholung hindeuten. So verkaufen die Niederländer jedes Jahr mehr als 100 Milliarden Chips für die unterschiedlichsten Branchen. Schlecht, weil möglicherweise eine neue Chipkrise bevorsteht, falls die Nachfrage weitersteigt und es an Kapazitäten fehlt.
Nexperia: Chiphersteller setzt auf andere Strategie als Infineon oder STMicroelectronics
Mit einem Umsatz von umgerechnet etwa 1,8 Milliarden Euro gehört Nexperia zwar zu den kleineren Halbleiterherstellern weltweit. Trotzdem ist der Konzern ein wichtiger Zulieferer für viele Kunden in Deutschland. Etwa die Hälfte vom Umsatz erzielt Nexperia mit der Autoindustrie. Das Unternehmen hat sich auf eher einfache Chips spezialisiert, die es mit seit Jahrzehnten etablierten Verfahren herstellt. Derartige Fertigungskapazitäten sind rar in Europa. Das Gros solcher Bauelemente stammt aus China.