Welthandel
Für Apple wird es in China immer enger

Shanghai, San Francisco, Düsseldorf. Jenna Wang weiß noch nicht, ob sie sich wieder ein iPhone kaufen wird. Die Touristin aus der südchinesischen Provinz Hunan steht vor dem Apple-Flagshipstore im Herzen Shanghais, in Sichtweite des berühmten Jing’an-Tempels mit seinen goldenen Dächern. Für sie war die US-Marke immer erste Wahl, sozusagen der Goldstandard auf dem Smartphone-Markt, doch in letzter Zeit schwankt sie: „Wenn die Preise weiter steigen, kaufe ich lieber eine chinesische Marke“, sagt die junge Frau.
So wie ihr geht es inzwischen vielen Chinesinnen und Chinesen. Apple steht auf dem vielversprechenden, aber für den US-Konzern zunehmend schwierigen Markt unter Druck. Mittlerweile ist Firmenchef Tim Cook, der im März 2024 persönlich den Flagshipstore in bester Lage Shanghais eröffnet hat, schon zufrieden, wenn die Umsätze in der Volksrepublik stabil bleiben – wie auf den weitgehend gesättigten Märkten der westlichen Länder.
China ist nach den USA und Europa der drittwichtigste Markt für Apple. 17 Prozent des Gesamtumsatzes werden dort erwirtschaftet. Vor allem: Der Markt wächst im Gegensatz zu anderen weiter. In Europa und den USA hat Apple bereits hohe Marktanteile, neue iPhone-Kunden können kaum gewonnen werden.