
Insight Innovation
Chemie, Medizin, Robotik – KI erweitert die Grenzen des Möglichen
Düsseldorf, Heilbronn. Das Start-up Spaitial will schaffen, woran Unternehmen weltweit bisher gescheitert sind: Es will digitale Welten erstellen, die von physischen Räumen nicht zu unterscheiden sind. Lichtbrechung, Materialeigenschaften, Bewegungen von Menschen: Mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) plant Spaitial, die Gesetze der Physik ins Digitale zu übertragen.
„Unser Ziel ist es, virtuelle und physische Realität so zu verbinden, dass sie sich identisch verhalten“, sagt Matthias Nießner, Gründer und KI-Professor. Dafür denkt Spaitial die Technologie, die hinter Sprachbots wie ChatGPT steht, neu: Es trainiert seine generativen KI-Modelle statt mit Texten mit 3D-Daten, Bildern und Videos. So will die Firma räumliche Daten gewinnen und nutzen.
Die Vision: Produktionsanlagen, Spielewelten oder Robotersimulationen sollen künftig per Texteingabe entstehen – und Ingenieuren viel Arbeit abnehmen.
Die Münchner Firma steht damit für eine neue Generation von KI-Start-ups, die generative Modelle mit Spezialdaten trainieren, etwa Molekülen, Genomsequenzen, Proteinen oder Verkehrsszenarien. Materialien, Medikamente oder 3D-Modelle für Städtebau und Robotik sollen so entstehen.
Das Potenzial und die Möglichkeiten der Technologie scheinen gigantisch. Prominente Investoren finanzieren Start-ups mit Milliardenbeträgen. Und das, obwohl viele Produkte bisher nur als Ideen existieren. Das Handelsblatt beleuchtet anhand von fünf Firmen, wie die Technologie funktioniert – und warum der Durchbruch in sämtlichen Branchen kurz bevorstehen könnte.