Biotronik
Möglicher Milliardendeal: Herzschrittmacher-Pionier will Stent-Geschäft verkaufen
Frankfurt. Der Berliner Medizintechnikhersteller Biotronik bereitet Finanzkreisen zufolge den Verkauf seines Geschäfts mit Stents und Ballonkathetern vor. Der mögliche Milliardendeal wäre ein Lebenszeichen nach einer langen Flaute im Markt für Fusionen und Übernahmen im Gesundheitssektor. Investmentbanker erwarten, dass der Bereich in diesem Jahr bei Transaktionen deutlich zulegen könnte.
Die Investmentbank Goldman Sachs wirbt im Auftrag von Biotronik bei potenziellen Interessenten für die Einheit Vaskuläre Intervention, wie mit der Angelegenheit vertraute Personen sagten. Gebote würden auf Basis der in Kürze vorliegenden Zahlen für 2023 erwartet.
Als mögliche Bieter gelten vor allem Finanzinvestoren. Unklar ist, ob auch Wettbewerber wie Abbott, Boston Scientific, Medtronic oder Becton Dickinson Interesse zeigen werden. Biotronik und Goldman Sachs lehnten Stellungnahmen ab.
Biotronik brachte ersten Herzschrittmacher in Deutschland auf den Markt
Mit dem Verkauf will Biotronik seine Schulden reduzieren, die das Unternehmen im Zuge der Expansion in den vergangenen Jahren angehäuft hat. Mit Stents und Ballonkathetern, die bei der Behandlung von Gefäßkrankheiten eingesetzt werden, erwirtschaften die Berliner Finanzkreisen zufolge pro Jahr bei einem Umsatz von rund 400 Millionen ein jährliches Betriebsergebnis von 70 bis 80 Millionen Euro. Mögliche Käufer könnten das 14- bis 15-Fache davon bieten, also rund eine Milliarde Euro, hieß es.