Nomad Foods
Käpt’n Iglo ändert seine Lieferkette – und Rezepte

Düsseldorf. Alaska-Seelachs ist nach Lachs der beliebteste Fisch der Deutschen. Er findet sich auch in den Fischstäbchen und Schlemmerfilets von Iglo, dem Marktführer für Tiefkühlfisch. Doch wie schnell die globale Lieferkette ins Stocken geraten kann, erlebte Iglo vor drei Jahren. Damals musste die Fischfabrik in Bremerhaven 440 Mitarbeiter teilweise in Kurzarbeit schicken.
Die Gründe für die Fischkrise waren vielschichtig: Alaska-Seelachs wird hauptsächlich von russischen Trawlern gefangen und in China filetiert. Dort verzögerte sich die Produktion wegen strenger Coronabeschränkungen. 600 Containerschiffe saßen in Shanghai fest. Hinzu kam: Seit dem Ukrainekrieg wenden sich viele europäische Hersteller von russischen Importen ab – auch weil die EU nun 13,7 Prozent Strafzoll auf russischen Seelachs erhebt.
Iglos Mutterkonzern Nomad Foods hat deshalb seine Lieferkette für Fisch weitreichend diversifiziert, erklärt Nomad-Chef Stéfan Descheemaeker im Gespräch mit dem Handelsblatt. „Bis 2022 haben wir fast nur Alaska-Seelachs verarbeitet. Nun haben wir weltweit zusätzliche Lieferketten für anderen Weißfisch aufgebaut, auf die wir flexibel umstellen können.“ Damit sei Nomad heute deutlich unabhängiger von Alaska-Seelachs, was das Beschaffungsrisiko erheblich senke.