Bergbau
Zeppelin soll in Betrugsfall um weltgrößte Goldmine verwickelt sein
Zürich, London, Düsseldorf. e
Scheinangebote, überhöhte Preise, manipulierte Ausschreibungen: Die Liste der mutmaßlichen Vergehen, die ein geheimes Gutachten der Beratungsgesellschaft PwC rund um den Betrieb der weltgrößten Goldmine in Usbekistan aufführt, klingt nach klassischer Korruption. Teile der Vorwürfe treffen das traditionsreiche deutsche Unternehmen Zeppelin.
440 Millionen Euro könnte der Schaden betragen, den ein Netzwerk von internationalen Komplizen bei Navoi Metals and Mining Company (NMMC) verursacht haben soll. Der usbekische Staatskonzern ist Betreiber der Muruntau-Mine, des größten Goldtagebaus der Welt. Zweifel an seinen Dienstleistern führten zur Beauftragung von PwC. Auch die amerikanische Beratungsgesellschaft Alvarez & Marsal wurde zur Aufklärung verpflichtet.
Die Muruntau-Mine liegt in der Kysylkum-Wüste in Usbekistan. Mehr als 80 Tonnen Gold wurden hier zuletzt jährlich gefördert, das entspricht einem Marktwert von rund 4,5 Milliarden Euro. Der Verdacht, dass sich Geschäftspartner daran bereichern, gärt offenbar schon länger.
Der usbekische Staatskonzern beauftragte PwC Anfang 2022 damit, die Geschäftsjahre 2019 bis 2021 zu durchleuchten. 23 forensische Spezialisten untersuchten sechs Monate lang Verträge im Gesamtwert von 4,4 Milliarden Euro. Ein Ergebnis: NMMC wirft Zeppelin vor, in die Manipulation von Vergabeverfahren rund um den Ankauf von Muldenkippern und Baggern des US-Herstellers Caterpillar verstrickt zu sein.