Infrastruktur
Unternehmen zweifeln – Staatsmilliarden drohen zu versickern

Berlin, Düsseldorf. Die Einigung von Union, SPD und Grünen auf ein Milliardenpaket für Infrastruktur weckt Hoffnungen bei Unternehmen und Investoren. Albert Dürr, Chef des Familienunternehmens Wolff & Müller, das gerade bei Dortmund die B1 zur A40 ausbaut, glaubt, dass das Paket „psychologisch etwas entfesseln“ könne. Das Bauunternehmen Hochtief nennt das Sondervermögen „eine enorme Chance für die Modernisierung und den Ausbau der deutschen Infrastruktur“.
Die Aufbruchstimmung spiegelt sich auch an den Börsen wider. Die Hochtief-Aktien verzeichneten am Freitag ein Plus von drei Prozent und sind seit der ersten Ankündigung des Sondervermögens Anfang März um 15 Prozent gestiegen. Die Aktien des Konkurrenten Strabag stiegen am Freitag um neun Prozent und seit Anfang März um knapp 30 Prozent.
Deutschland hat frisches Geld für Infrastruktur bitter nötig. Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie, sagt: „Nach dem dramatischen Einsturz der Carolabrücke in Dresden, der Sprengung der Rahmedetalbrücke und der drohenden Vollsperrung der Ringbahnbrücke mitten in der Hauptstadt müsste allen klar sein, dass wir keine Zeit zu verlieren haben.“