Autobauer
Das machen Lkw-Konzerne besser als VW, BMW und Mercedes

Wien. Es ist eine kleine, aber womöglich wegweisende Firma in der milliardenschweren Transportindustrie. Daimler Truck und die Volvo Group, die beiden größten westlichen Hersteller von Sattelschleppern, haben Anfang Juni im schwedischen Göteborg ein Joint Venture mit dem Namen „Coretura“ gegründet.
Die Gesellschaft, die zum Start gerade einmal 50 Mitarbeiter zählt, soll das „Herz und Gehirn“ aller künftigen Lkw von Daimler und Volvo entwickeln, sagte Coretura-Chef Johan Lunden im Gespräch mit dem Handelsblatt, der Nachrichtenagentur Reuters und der „Financial Times“. „Wir beabsichtigen, eine durch Software definierte Fahrzeugplattform zu bauen.“
Diese Architektur soll auf Hochleistungsrechnern basieren. „Daran angeschlossen ist dann der Software-Stack, der wie ein Betriebssystem darauf sitzt“, so Lunden. Der ehemalige Leiter der Produktplanung und des strategischen Projektmanagements bei Volvo kalkuliert mit Investitionen im Umfang von „Hunderten Millionen Euro“ über einen Zeitraum von mehreren Jahren.
Die Softwareplattform von Coretura soll es Daimler, Volvo und potenziellen Kunden des Gemeinschaftsunternehmens ermöglichen, eigenständige und digitale Fahrzeugfunktionen für ihre Produkte anzubieten. Die Lkw-Konzerne bleiben jedoch scharfe Wettbewerber und wollen letztlich nur im Rahmen von Systemen zusammenarbeiten, die keine Alleinstellungsmerkmale bieten.