Brainlab
Im zweiten Anlauf – Medizintechnik-Konzern strebt an die Börse

München. Den geplanten Börsengang (IPO) sagte der deutsche Medizintechnikspezialist Brainlab im Sommer 2001 nur zwei Tage vor dem geplanten Debüt ab: Das Umfeld war zu schwach, der Neue Markt hatte seinen Zenit längst überschritten, kurz darauf war mit Neuemissionen ganz Schluss.
Nun, 24 Jahre später, könnte das Unternehmen einen zweiten Anlauf nehmen. „Ein Börsengang ist eine Option in unseren strategischen Planungen“, sagte Gründer Stefan Vilsmeier dem Handelsblatt.
Dabei hat Brainlab bewiesen, dass es auch aus eigener Kraft wachsen kann. Das Unternehmen entwickelte früh den digitalen Zwilling für die Chirurgie und Strahlentherapie, es stellt das digitale Betriebssystem und dazu passende Geräte in zahllosen Krankenhäusern weltweit. Der Umsatz stieg im vergangenen Geschäftsjahr prozentual zweistellig auf erstmals mehr als 450 Millionen Euro.
Brainlab sei zwar nicht auf eine Notierung angewiesen, um seine Ziele zu erreichen, betont Vilsmeier. Dennoch könne jetzt der richtige Zeitpunkt sein. Zum einen befinde sich das Gesundheitswesen „vor einer substanziellen Herausforderung“.
Der Fachkräftemangel werde sich verstärken, gleichzeitig stiegen mit der Alterung der Gesellschaft die Patientenzahlen. Da könne die Digitalisierung helfen, zumal die Künstliche Intelligenz ganz neue Möglichkeiten eröffne.