40 Jahre Galerie
Thaddaeus Ropac: „Salzburg ist ein magischer Ort“

„YOUNG” von Gilbert & George entstand 1983, dem Jahr, in dem Thaddaeus Ropac mit seiner ersten Galerie in Salzburg startete. Foto: Ulrich Ghezzi
Salzburg. Ein tristes Gewerbegebiet im Salzburger Norden, von der Bushaltestelle läuft man eine Weile, dann steht man ungläubig vor einem schlichten Gebäudekasten. Hier unterhält die Galerie Ropac, eine der weltweit agierenden Großgalerien, eine eigene Halle für Großformate und kühne Gegenüberstellungen. Zusätzlich zur Hauptgalerie in der Altstadt.
In dieser dezentralen Dependance ist man noch ganz allein mit der Kunst. Den ersten Raum vermisst Wolfgang Laibs große Arbeit „The Rice Meals“ von 1983 mit 25 schnurgerade angeordneten, mit Reis und Haselnusspollen gefüllten Kupfertellern. Laib schafft seit den 1980er-Jahren Installationen aus Naturmaterialien wie Wachs, Blütenpollen, Marmor, Milch und Reis. Dies ist eine seiner exemplarischen Arbeiten.
An der Stirnwand setzt Anselm Kiefers „Vineta“ (1982/1986) einen wuchtigen, raunenden Akzent. An den Seiten sekundieren unter anderem Robert Longos große Papierarbeit „Men in the cities“ (1981), seine düstere Kohle-Komposition „Untitled (After Soulage)“ von 2022 und Imi Knoebels pink leuchtende Malerei „Once upon a time II“, ebenfalls von 2022.
Der „Altersunterschied“ der gezeigten Arbeiten ist gewollt. Das Konzept des Zeitsprungs setzt sich im Stammhaus der Galerie im Salzburger Zentrum fort. In der feudalen Villa Kast am Mirabellplatz sind im Erdgeschoss Arbeiten aus der Gründungszeit zu sehen, oben neueste Werke von Künstlern der Galerie, teils eigens entstanden für die Jubiläumsausstellung.