Auktion
Ketterer: Großer Erfolg mit Kunst der Expressionisten

Das Gemälde gilt als Höhepunkt des Expressionismus. Es zeigt Fränzi, ein Lieblingsmodell der „Brücke-Künstler“, und einen Nachbarsbuben in Heckels dekoriertem Atelier. Es wurde für 1,3 Millionen Euro versteigert.
München . Die Abendauktion mit hochwertiger Kunst von der Klassischen Moderne bis heute ist glänzend verlaufen. Ketterer Kunst konnte am heutigen Freitagabend in München 45 Lose der renommierten Privatsammlung Hermann Gerlinger zu 100 Prozent absetzen. Im angelsächsischen Bereich nennt man einen solchen Erfolg „white glove sale“: Kein einziges Los wird zurückgereicht.
Es waren potente Sammlerinnen und Sammler im Saal oder an den Telefonen. Bis auf wenige Ausnahmen – Pechsteins „Hängematte und Kirchners „Ringer“ – konnten die Gerlinger-Lose gute Steigerungen hinlegen. Der Unternehmer aus der Sanitär- und Installationsbranche hatte bereits als junger Mann in den 1950er-Jahren angefangen zu sammeln und große Kennerschaft auf dem Gebiet der Künstlergemeinschaft „Brücke“ ausgebildet.
Erwartungsgemäß erzielte den höchsten Zuschlag innerhalb dieser musealen Privatsammlung ein kleines Gemälde von Erich Heckel. „Kinder“ aus dem stilistisch entscheidenden Jahr 1909 stellt Fränzi, ein Lieblingsmodell der „Brücke-Maler“ und einen Nachbarsjungen in Heckels geschmücktem Atelier dar. Der siegreiche Saalbieter wird 1,3 Millionen Euro (Hammerpreis plus Aufgeld ohne Steuern) entrichten.