Museumsschließung
In Bielefeld ist das Ende eines Traums erreicht

Düsseldorf. Die Stadt Bielefeld hat sich bereits die Sammlungen Oetker, Marzona, Teutloff und Bunte entgehen lassen. Nun zog die zurzeit mit einer Haushaltssperre kämpfende Kommune nach sechs Jahren und zwölf Ausstellungen auch einen Schlussstrich unter das Kunstforum Hermann Stenner in der „Villa Weber“.
Im Januar 2019 war das Stenner Forum an den Start gegangen. Kaum ein Jahr nach der Eröffnung sprang Hermann-Josef Bunte, Leihgeber der Stenner-Sammlung, ab. Hauptgrund war ein nicht überbrückbarer Dissens über die inhaltliche Ausrichtung des Hauses.
Bunte hatte sich das Vorhaben inklusive Schenkungs- und Stiftungsabsichten lange überlegt. Doch Anfang 2023 zerplatzte sein Traum endgültig. Es hatte sich herausgestellt, dass die Goldbeck Stiftung der Stadt die ihr gehörende Villa Weber als Zwischendomizil während der Sanierungsphase der Kunsthalle angeboten hatte.
Noch im selben Jahr lieferte Bunte seine Sammlung beim Münchener Auktionshaus Ketterer und bei Irene Lehr in Berlin ein. Judith Venjakob, Pressesprecherin der Goldbeck Stiftung, erklärt, die Stiftung habe der Stadt auf Nachfrage angeboten, „das Kunstforum ab Mitte 2025 für zehn Jahre mietfrei zur Verfügung zu stellen“.
Da die Sanierung der Kunsthalle jedoch wohl erst Ende 2027 beginne, entstehe eine zeitliche Vakanz. Es bleibe aber „oberstes Ziel“, das Gebäude als „kulturell und gesellschaftlich bedeutsamen Ort in Bielefeld für die Bürgerinnen und Bürger offen zu halten“.
Ansonsten wolle sich die Stiftung künftig auf alle ihre Stiftungsziele, also neben Kunst und Kultur auch Wissenschaft und Forschung sowie Bildung und Soziales, konzentrieren.