Porträt Liza Essers
Kämpferin für die Künstler Afrikas

Die Eigentümerin der expandierenden Goodman Gallery vor einer Tapisserie von El Anatsui aus Ghana.
Kapstadt. Angesichts ihrer grazilen Gestalt würde kaum jemand vermuten, dass sie eine erfolgreiche Powerfrau ist: Liza Essers, Eigentümerin und Leiterin der Goodman Gallery hat diese rasant auf Platz Nummer eins in Südafrika katapultiert.
Das Geheimnis ihres Erfolgs? „Harte Arbeit“, erklärt Essers und „ein tolles Team“. Letzteres umfasst mittlerweile 65 Mitarbeitende. Wir treffen uns in ihrem neuen Domizil. Letztes Jahr verließ sie das Galerieviertel Woodstock und zog in ein wunderschönes ehemaliges Konventsgebäude.
Ihre Arbeit, präzisiert die Galeristin, orientiere sich an vier Säulen: Diversität, Frauenförderung und die Auswahl von Künstlern mit gesellschaftlichem Engagement. Viertes Aufgabenfeld: nach den erfolgreichen Stars auch die nächste Generation junger Künstlerinnen und Künstler zu fördern.
Den Auftrag zur Diversität hat Essers von ihrer Vorgängerin übernommen. Linda Givon gründete die Galerie 1966 in Johannesburg – nicht zu verwechseln mit der 1977 gegründeten Marian Goodman Gallery in New York. Givon betrat die Szene pionierhaft mit einem – zu Zeiten der Apartheit – waghalsigen Programm: Sie stellte auch Schwarze Künstler aus. Auch Schwarze Besucher waren willkommen, die sich jedoch der „Financial Times“ zufolge als Servicekräfte tarnen mussten.