Aktivrente
Abschläge bei Frührente für Bundesbank zu niedrig

Frankfurt. Die Bundesbank hält die Pläne der Bundesregierung für eine „Aktivrente“ für wenig durchschlagkräftig. Für längere Erwerbsleben sei es „umso bedeutsamer, das gesetzliche Rentenalter (für die Zeit nach 2031) und die Altersgrenze für den frühestmöglichen Rentenzugang an die Lebenserwartung zu koppeln und die vorgezogene abschlagsfreie Rente zu beenden“, schreibt die Bundesbank in ihrem Monatsbericht Juni.
Union und SPD haben sich in ihrem Koalitionsvertrag darauf verständigt, dass Beschäftigte nach 45 Berufsjahren wie bisher vorzeitig in Rente gehen können und das Rentenalter 67 nicht weiter erhöht wird. Zugleich will die Koalition erreichen, dass ältere Menschen möglichst lange berufstätig bleiben. Eine „Aktivrente“ soll helfen: Wer das gesetzliche Rentenalter erreicht und freiwillig weiterarbeitet, soll sein Gehalt bis zu 2.000 Euro im Monat steuerfrei erhalten.
Die Bundesbank argumentiert jedoch, finanzielle Motive seien Umfragen zufolge untergeordnet bei der Frage, warum Menschen im höheren Alter noch erwerbstätig sind. Im Vordergrund stünden eher Spaß an der Arbeit oder soziale Aspekte. „Insoweit ist bei einer finanziellen Vergünstigung eher mit Mitnahmeeffekten zu rechnen“, schreiben die Volkswirte der Bundesbank.