Wohnungen
Genehmigte Häuser endlich bauen – gelingt der Förderplan?

Berlin. Bundesbauministerin Verena Hubertz will mit zeitlich begrenzten Fördererleichterungen Immobilienprojekte aktivieren, die zwar genehmigt sind, deren Baubeginn aber noch aussteht. „Der Bauüberhang ist eine tolle Reserve, denn wir haben über 800.000 Baugenehmigungen, wo in großen Teilen der Bau einfach noch nicht begonnen wurde“, sagte die SPD-Politikerin kürzlich im Bundestag. Wenn die schnell angereizt würden, führte Hubertz weiter aus, „haben wir richtig was gewonnen, weil alles Formale schon erledigt ist“.
Doch um welches Potenzial geht es? Das Statistische Bundesamt meldete zum Jahresende 2024 einen Bauüberhang von 630.798 Wohneinheiten im Neubau. Davon befanden sich gut 330.000 Wohnungen im Bau, bei 300.782 Wohnungen hatte er noch nicht begonnen. Und dort könnte eine Fördererleichterung ansetzen.
Der Koalitionsvertrag von Union und SPD sieht vor, den Effizienzhausstandard EH55 temporär wieder förderfähig zu machen, um den Bauüberhang zu aktivieren. EH55 bedeutet, dass ein Gebäude nur 55 Prozent der Energie verbraucht, die ein gesetzlich definiertes Standardhaus benötigt. Grundsätzlich unterstützt die Bundesregierung finanziell nur noch den Bau von Häusern mit dem strengeren EH40-Standard. Lediglich beim Förderprogramm zum klimafreundlichen Neubau im Niedrigpreissegment (KNN) ist EH55 derzeit zugelassen.