Immobilien
Wie Deutschland junge Käufer ausbremst

Düsseldorf. Für die meisten Deutschen klingt es nach einer Utopie: raus aus dem Studentenwohnheim, rein in die Zwei-Zimmer-Eigentumswohnung. Mit dem ersten Kind muss dann eine Drei- bis Vier-Zimmer-Wohnung her – also die erste Immobilie verkaufen und eine neue Wohnung oder sogar ein Einfamilienhaus erwerben.
Für viele Bewohner anderer EU-Länder gehört diese Art der Eigentumsbildung dagegen zur Normalität. In Kroatien mieten laut Statistischem Amt der Europäischen Union (Eurostat) nur neun Prozent der Bevölkerung, in Italien 24 Prozent und in den Niederlanden 31 Prozent. Deutschland hat eine Mietquote von 53 Prozent und bildet damit das Schlusslicht beim Eigenheimanteil. Was machen die anderen Länder also besser?
In den Niederlanden haben es junge Erwachsene mit geringem Budget leichter, eine Immobilie zu kaufen. Der Staat hilft ihnen dabei: Geben Käufer unter 35 Jahren weniger als 500.000 Euro aus, zahlen sie keine Grunderwerbssteuer. Auch im späteren Lebensverlauf sind die Kaufnebenkosten vergleichsweise gering. Die Grunderwerbssteuer liegt bei zwei Prozent – in Deutschland sind es bis zu 6,5 Prozent.