US-Anleihen
Londoner Finanzexperten sehen Warnzeichen für die Märkte

London. Die von US-Präsident Donald Trump ausgelösten Marktturbulenzen haben in der Londoner City bei vielen Finanzprofis ein „Déjà-vu“-Gefühl ausgelöst. „Vieles, was wir gerade erleben, erinnert an die Zeit von Liz Truss“, sagt Emmanuel Cau, Chefstratege für europäische Aktien bei der britischen Großbank Barclays. „Wie Truss muss sich jetzt auch Trump den Anleihemärkten beugen.“
Die frühere britische Premierministerin hatte im Herbst 2022 mit ihrer chaotischen Politik fast einen Crash an den Finanzmärkten verursacht und wurde nach nur 49 Tagen im Amt zum Rücktritt gezwungen. London ist diesmal zwar nicht das Zentrum der Marktturbulenzen, doch die Auswirkungen auf die Aktien- und Anleihemärkte sind in der City fast so deutlich wie in New York zu spüren. Der Aktienindex FTSE 100 und auch die Renditekurve der zehnjährigen britischen Staatsanleihen (Gilts) folgen den Schwankungen in den USA fast spiegelbildlich.
„Großbritannien befindet sich in einer sehr seltsamen Situation“, erklärt Paul Jackson, Global Head für Asset Allokation Research beim Vermögensverwalter Invesco in London. „Die Entwicklung der Gilt-Renditen spiegelt das wider, was in den USA passiert. Man spürt die Anziehungskraft, die von den US-Renditen ausgeht.“