Rentnerparadies
Wie gelingt Ihnen ein sorgloser Ruhestand in Italien?

Rom. Immer wenn Gitta Al Hamdan mal wieder ein paar Tage in der Heimat ist, will sie nur noch weg: „In Deutschland laufen die Leute alle mit so langen Gesichtern herum, man taucht so schnell ein in diese graue Welt“, sagt die 65-Jährige. In Italien hingegen grüße jeder auf der Straße, alle seien herzlich, hilfsbereit, hätten gute Laune. Junge Leute hätten mehr Respekt gegenüber Älteren. „Mich zieht nichts mehr zurück.“
Seit Anfang 2022 lebt die Deutsche gemeinsam mit Ihrem Mann Claude, 67, auf Sizilien. In der idyllischen Kleinstadt Caltagirone, im Südosten der Insel, haben sie sich ihr neues Leben aufgebaut. Gut 20 Minuten braucht man zum Meer, etwa eine Autostunde bis Catania. Sie wohnen in einem 700 Jahre alten Haus, drei Stockwerke, Dachterrasse. Für die 140 Quadratmeter haben sie gerade mal 25.000 Euro bezahlt.
„Wir haben dann aber noch gut 80.000 Euro in die Renovierung gesteckt“, erzählt Gitta am Telefon. Sie machten Bäder und Dach neu, richteten im Kellergeschoss ein Apartment für Gäste ein. Es sind nur ein paar Treppenstufen bis zur Piazza, direkt im historischen Zentrum, Unesco-Weltkulturerbe. „Wir haben hier eine ganz andere Lebensqualität“, sagt sie. Beide bekämen zwar keine schlechte Rente. „Aber solch ein Leben könnten wir uns in Deutschland nicht leisten.“
Italien ist für viele Deutsche ein Sehnsuchtsort. Seit Jahren sind die Besucher aus der Bundesrepublik mit Abstand die größte Touristengrupppe. Seit Jahren steigt aber auch die Zahl der deutschen Rentner, die zwischen Bozen und Palermo ihren Lebensabend verbringen. Laut einer Analyse der Deutschen Rentenversicherung gingen im vergangenen Jahr mehr als 7600 Renten an Deutsche, die in Italien leben. In Südeuropa wird dieser Wert nur noch von Spanien getoppt.
Rentnerparadies Italien: Was müssen deutsche Rentner beachten?

Worauf muss man achten, wenn man seinen Ruhestand in der Toskana oder auf Sardinien verbringen will? Was sind steuerliche und rechtliche Besonderheiten? Wie steht es um die Gesundheitsversorgung?