Psychologie
Deshalb ist es okay, im Alter weniger Freundschaften zu haben

Frankfurt. Als Schüler war die Welt noch einfach: Jeden Tag sahen wir die immergleichen Gesichter, mit denen wir lachten, spielten, uns auch mal nervten und störten. Und doch: Mit all der gemeinsamen Zeit auf der Schulbank bildeten sich Freundschaften. Oder Leidensgenossenschaften, je nach Perspektive. Zumindest waren da Menschen, die wir mit wenig Aufwand regelmäßig sahen.
Ist diese Zeit vorbei, schwirren wir aus. Ans andere Ende der Republik, des Kontinents, nach Australien. Zum Studieren, Arbeiten, für die Liebe. Machen Karriere, gründen Familien, werden alt. Und mit den Freundschaften geht es bergab.
Stimmt das? Gibt es Belege für dieses diffuse Gefühl, dass es im Alter immer schwieriger wird, neue Freundschaften zu pflegen? Und wenn ja, warum ist das so?
Je älter wir werden, desto weniger Freunde haben wir
Tatsächlich zeigen Studien: Je älter wir werden, desto weniger Freundschaften haben wir. Für eine finnisch-britische Studie ermittelten Forscher der Aalto Universität und der Oxford Universität 2016 mit anonymisierten Daten aus Mobilfunkverträgen, mit wie vielen verschiedenen Personen die jeweiligen Nutzer via Handy regelmäßig in Kontakt waren.